Unten ohne

Unten ohne

Die Mode kennt mitunter Probleme, die allein durch ein Überangebot an Lösungen entstehen. Um die Kurve einer pseudo-philosophischen Abhandlung gleich zu kriegen, nenne ich das Kind sofort beim Namen: Es geht um die Frage, was ziehe ich an, wenn ich keine Lust auf einzwängende Skinny-Jeans habe, die Leggings in der Wäsche ein Päuschen macht und die Beine nicht den baby-glatten Erwartungen der Gesellschaft entsprechen? Zugegeben es ist eher ein Problem der warmen Jahreszeit, denn im Winter reicht in diesem Fall die dicke Thermostrumpfhose. Und mia culpa eine kurze Nassrasur hätte die Krise abwenden können. Doch dann würde man uns Modesüchtige doch zu unrecht als wahnsinnig bezeichnen. Das wollen wir ja nicht…

Es geht um die Frage, was ziehe ich an, wenn ich keine Lust auf einzwängende Skinny-Jeans habe, die Leggings in der Wäsche ein Päuschen macht und die Beine nicht den baby-glatten Erwartungen der Gesellschaft entsprechen?

Wie das Genie in seinem Wahnsinn sah ich in dieser modischen Sackgasse die Inspiration für neue Outfits! Seit einigen Jahren schon bin ich überzeugte Anhängerin der von mir so getauften Strumpfhosen-Leggings. Sie ist blickdicht genug, damit eure Beine ihren Kurzurlaub in der „Steppe“ verlängern können, und dünn genug, um nicht als Leggings durchzugehen, die zu meinem Unverständnis Hosen fast abgelöst haben. Es gibt nämlich einen „Trend“ (ich setzte das Wort bewusst in Anführungszeichen), den ich schon bei seiner ersten Erscheinung gehasst habe: kurzer Rock oder Kleid über Leggings! Was soll das sein? Ein Ausdruck der Scham, weil die Beine ach so dick sind? Dann ziehe erst gar keinen Rock an! Oder ein kläglicher Versuch, den Lagen-Look neu zu erfinden? Für mich ist diese Kombination auf jeden Fall nur in den seltensten Fällen schön.

Insofern sind Leggings also für mich nur dann eine Lösung für das eingangs erwähnte Problem, wenn sie a) nicht in der Wäsche liegen… und b) wenn sie nicht mit einem Kleid oder Rock kombiniert werden sollen. Es war jedoch zu der besagten Zeit heiß und ich wollte unbedingt ein Kleid anziehen. So blieb nur noch meine geliebte Strumpfhosen-Leggings. Am Ende haben mir die so kreierten Outfits besser gefallen als in ihrer gewohnten Ausführung ohne diese Leggings-Art. Interessant waren auch die Beobachtungen in meinem näheren Umfeld: Plötzlich liefen sie alle so rum…

Merkwürdigerweise ist es schwierig, dieses „Allheilmittel“ in den Shops zu bekommen. Entweder sie ist dann keine Strumpfhose mehr und gleicht mit ihrer „Deckkraft“ einer Leggings oder aber sie ist eine Strumpfhose. Der einzige Anbieter, der meine sonderlichen Erwartungen erfüllt, ist – man mag es kaum glauben – C&A! Ja, genau, das günstige Textilwarenhaus, das von den meisten Fashionistas wahrscheinlich gemieden wird. Bei mir geht es aber nicht ums Image, sondern um Mode! Die eigene Hausmarke Yessica bietet genau diese Strumpfhosen-Leggings an. Leider jedoch in diesem Jahr nur in der kalten Jahreszeit, was mich fast um meine so geliebte Lösung gebracht hätte.

Bei mir geht es aber nicht ums Image, sondern um Mode!

Auch im Winter findet diese Form der Leggings/Strumpfhose ihre Anwendungsgebiete. Ich besitze einen schönen Jumpsuit aus dünnem Cotton-Stoff, in dem man sich den Tod holt, sobald es weniger als 20 Grad sind. Mit der Strumpfhosen-Leggings kann man ganz einfach, zumindest optisch gesehen, den Winter umgehen und den Jumpsuit tragen. Ein weiterer Vorteil ist natürlich das Ausbleiben der versklavten Zehen mit den Belägen: Strumpfhose, Socken und Stiefel. Insofern gehört die Strumpfhosen-Leggings zu meinem einzig waren Musthaves über alle Jahreszeiten, Looks und „Beinzustände“ hinweg.

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Inspirationsquelle: Sommer

Inspirationsquelle: Sommer

Klar, das Gejammer über den ausbleibenden Sommer nervt langsam gewaltig. Ich darf das aber! Ich war zwei Wochen lang an einem zauberhaften Ort am Mittelmeer, wo es ihn tatsächlich noch gibt: den heißen und verheißungsvollen Sommer, der uns, einer Droge gleich, in einen Dauerrausch versetzt und uns glauben lässt, es gäbe weder (Alltags-)Probleme noch andere Sorgen. Ich liebe das! Doch nach zwei Wochen ist es dann rum. Denn in Hamburg gibt es eben nur zwei Jahreszeiten: Winter und Frühling. Punkt. Aus. Setzen sechs!

Im Urlaub kann man sich gehen lassen, hat keine Verpflichtungen und man genießt einfach das bloße Dasein auf dieser Welt. Ja, ist nichts Neues! Bei mir passiert seit jeher noch etwas ganz anderes: Plötzlich minimiert sich meine Selbstkritik auf einen gesunden Tiefpunkt. Problemzonen sind von der Sonne einfach weggebräunt, in meinem Kleiderschrank gibt es so viele (!) schöne (!) Klamotten und sowieso ist man eigentlich gar nicht so unattraktiv. Genau so eine Einstellung fördert die Kreativität in Sachen Styling bei mir. (Hoffe, das ist nicht nur eine Halluzination, die von der vielen Sonne kommt.)

Aus quasi nichts wird etwas Schönes:

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Den kreativen Kombinationsmöglichkeiten sind im Sommer keine Grenzen gesetzt. Man benötigt noch nicht einmal viele Einzelteile. Die Kunst (und der Spaß) besteht darin, mit den wenigen Klamotten und Accessoires immer wieder Neues zu erschaffen. Hier ein kleiner Überblick, wie das bei mir aussieht:

  1. Eine besondere Kette kann aus einem wenig ausgefallenen Outfit wie Minirock und Top etwas Auffälliges machen.
  2. Einfaches Tank-Top kombiniert mit einer beigen Satin-Caprihose.
  3. Aus einem Top wird ein Kleid! Das lilane Kleid war ursprünglich ein gerafftes Top, das ich einfach langgezogen habe
  4. Grobe Gliederkette kombiniert mit einem weißen Plissée-Kleid.

Und aus langen Röcken können auch einfach Minikleider entstehen: links smaragdgrüner Rock (siehe oben) wird zum Trägerlosen Kleid; genauso wie rechts: ehemaliger Bleistiftrock in Leo-Optik wird mit einem Satingürtel zu einem aufregenden Kleid verwandelt.

Übrigens lohnt es sich, am Ende eines jeden Sommerurlaubs die besten Kleidungsstücke in irgendeiner Art für die nächste Reise zu archivieren. Ich erspare mir so das anstrengende Grübeln im nächsten Jahr, was ich mitnehmen und was getrost zu Hause lassen kann. Meine Methode ist zwar etwas unorthodox, aber dafür unglaublich effizient: Stift und zwei Blatt Papier mitnehmen, auf das eine Blatt Ja“ und auf das andere „Nein“ schreiben, dann zusammen mit den Klamotten abfotografieren, die man viel bzw. gar nicht getragen hat. Noch einfacher geht’s mit Daumen hoch und runter.

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Wenn Minimalismus die Nerven schont

Wenn Minimalismus die Nerven schont

Der Minimalismus: Sinnbild modernen Designs, für manche skandinavischer Geniestreich in Sachen Fashion, Accessoires und Baukunst, für andere oft auch mit Kälte, Einsamkeit und Härte assoziert. Für mich ist es seit diesem 03. Juli 2016 etwas Erstrebenswertes – zumindest wenn es ums Reisen mit der Deutschen Bahn geht.

Angefangen hat alles mit einem nicht allzu spontan geplanten Besuch bei meinen Eltern. Die ganze Familie sollte endlich wieder an einem Ort und in derselben Zeitzone zusammentreffen, um den 1. Hochzeitstag meiner Schwester zu feiern. Wunderbar, Vorfreude pur, Glück floß durch meine Adern, nichts kann uns aufhalten. Natürlich, wie immer, wenn man sich im Glücksbärchi-Modus befindet, sollte man (ich?) am Endes eines Besseren belehrt werden. Ohne diese unerwarteten Schockmomente wäre das Leben aber natürlich sehr fad. „Ohne die Dunkelheit würden wir die Sterne nie sehen“ Blablablablub. Diese ganzen Weisheiten gehen mir in manchen Situationen, wie in der folgenden, reichlich auf den Geist.

Natürlich, wie immer, wenn man sich im Glücksbärchi-Modus befindet, sollte man (ich?) am Endes eines Besseren belehrt werden.

Bei Reisen fängt für Fashionistas alles mit der lästigen Frage an: Wie packe ich möglichst nur einen Koffer, in dem mein ganzer Kleiderschrank Platz findet und der ganz leicht ist? Für mich doch kein Problem mehr. Ich beschränkte mich sehr souverän auf den kleinsten Koffer, den ich besitze, sowie eine Handtasche. Sogar mein monströser Laptop konnte mit. (Ich erwarte jetzt übrigens weit aufgerissene Münder und starre Augen vor den Bildschirmen. Klar, oder?) Super, die einzige Hürde für dieses Wochenende war genommen. Es sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass ich so unschuldig und vernünftig dann doch nicht gewesen war, denn ich wusste, dass ich mit Mama und Schwester shoppen gehen würde. Das tröstete mich ganz schön bei der Aktion, lediglich eine Hose und drei Oberteile einzupacken.

In einem „echten“ Fashion-Blog würde jetzt mehr über die einzelnen Kleidungsstücke stehen, die ich geschickt und mit dem Kennerblick einer Fashionista eingepackt hatte. Doch das Lesenswerte an diesem Beitrag liegt ausnahmsweise mal nicht in der Beschreibung von Modetrends. Ich fuhr also mit meinem süßen, kleinen, eigentlich geschmacklosen Köfferchen mit Eiffelturm-Motiven los. Alles lief wie geplant. Noch! Es folgten eine reibungslose Ankunft (ja, sogar pünktlich), ein herzlicher Empfang durch Mama, Papa und mein Schwesterherz, dann der atemlos machende Austausch der letzten Neuigkeiten untereinander und schließlich etwas später die Ankunft meines tollen Schwagers. Nicht minder perfekt war der Start in den Samstag: 10 Stunden Schlaf, ein reich gedeckter Frühstückstisch und sogar das völlige Ausbleiben ohnehin unnötiger Familienreibereien. Die Kurzreise mauserte sich also langsam, aber stetig zu einem Traumurlaub.

Doch dieser fantastische Flow, der uns über den Samstag trug, sollte 10 Minuten vor der Abreise am Sonntag ein Ende haben.

Kaum waren wir alle zusammen zum Bahnhof gefahren, erfuhren wir die wenig überraschende Ankündigung der Bahn: 15 Minuten Verspätung. Typisch, immer Pech und Pannen, Schicksal, Weltuntergang, verdammte Schwarzrotgold Tütüüüü. Diese harmlos klingenden 15 Minuten bedeuteten für meine Schwester und ihren Mann, dass sie den Anschlusszug nach Kopenhagen verpassen würden, was wiederum dazu geführt hätte, dass sie in Hamburg hätten 2 Stunden warten müssen. Also nahmen sie einen Zug früher. Schön, ideal gelöst, aber der Abschied fiel sehr kurz und abrupt aus. Wir hatten uns noch nicht aufs Aufwiedersehensagen eingestellt, da waren wir schon getrennt worden. So verfiel auch die Reservierung, die ich für uns drei gebucht hatte. Ok, alles nicht so schlimm. Hauptsache sie kommen gut nach Hause.

15 Minuten später fuhr mein erwarteter Zug ein. Eine Frau mit zwei kleinen Kindern, eine Nonne, ein junger Kerl mit Ohrschützern genannt Kopfhörer und ich betraten den Wagen 9. Dieser glich einem Tatort: menschenleer und in rot-weißem Absperrband gehüllt. Schaffner? Fehlanzeige. Verwirrtheit? Weit und breit. Erst als ich die Aufschrift auf den Absperrband las, verstand ich, dass hier der Sommer wieder Einkehr gemacht hatte: 32 Grad aufgrund der ausgefallenen Klimaanlage. Und genau an dieser Stelle komme ich zu dem, was die Überschrift zum Ausdruck bringen soll:

Weniger Klamotten und weniger Taschen können ein Segen sein.

Völlig genervt von der Tatsache, dass die Plätze nicht nur verfallen waren, weil meine Reisebegleitung einen anderen Zug nehmen musste, sondern auch weil der Wagen einen Ausflug in die Tropen gemacht hatte, wusste ich zunächst nicht, was tun. Außer der Frau mit ihren Kindern, der Nonne und dem Typen kamen auf einmal immer mehr Menschen, die im Wagen 9 nicht bleiben konnten oder wollten. Jetzt war genau das eingetroffen, was ich eben mit einer Reservierung vermeiden möchte: Vollgepackt durch die Bahn rennen auf der Suche nach einem freien Platz. Ich beschloss, „den Sommer zu genießen“ und im Wagen 9 zu bleiben. Ich dankte Gott, dass ich den Zwiebel-Look gewählt hatte. Ich zog „Lage für Lage“ aus, bis ich mich zu einem Tanktop durchgekämpft hatte. Lederjacke: check! Lederweste: check! Grau-meliertes Shirt: check!  Ja, das ist der Minimalismus, der mir gefällt. So wenige Klamotten anhaben, dass ich nicht ins Schwitzen komme! Aber hier hört die Geschichte noch lange nicht auf. Schließlich hatte ich ja am Wochenende das „wohlverdiente“ Shopping hinter mich gebracht. Es war der Traum einer jeden Mode-Süchtigen: Schuhe, ein Oberteil und eine Hose. JACKPOT! Außerdem hatte ich allerlei Zeug von zu Hause mitbekommen, inkl. eines Auflaufs, einer Salami, einer alten Spiegelreflex-Kamera von meiner Oma sowie einer TV-Antenne. Ganz normal und gar nicht ungewöhnlich für eine serbische Familie. Daher kam es schließlich, dass ich doch voll beladen war. Aus zwei Taschen wurden dadurch nämlich vier. 

Ich redete mir ein, dass diese Hitze doch für 1,5 Stunden Fahrt auszuhalten sei. „Hey, schließlich habe ich eine Skinny-Jeans in Destroyed-Look und ein Tank-Top. Nicht der Wagen, sondern ich war heiß!'“ Ja, sich selbst was vormachen ist sehr dumm! (Diese Weisheit gefällt mir mal.) Kurze Zeit später traf schon ein wutentbrannter Schaffner ein, der uns sofort aufforderte, den Wagen zu räumen. Jedoch war da kein Anflug nachgelagerter Hilfsbereitschaft zu spüren. Ich wusste nur, dass ich jetzt doch mit 1.000 Sachen und vollgeschwitzt diesen so nervigen Weg durch den Zug nehmen musste. Wohin? Keine Ahnung! P1000995

Jedes Mal, wenn ich mit Gepäck und ohne reservierten Sitzplatz reiste, hatte ich das Gefühl, die Leute mit Reservierung verurteilten mich wie eine Dorfhure: „Oh, siehe da. Das arme Ding. Pssst. Nicht hinschauen!“ Dies geschieht natürlich nur in meinem Kopf, aber es treibt mich so zum Wahnsinn, dass ich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gänge jage. Die Taschen erschlugen auf dem Weg sicherlich ein oder zwei Personen, aber was soll’s, es war ja nicht meine Schuld, dass der Wagen 9 brannte. Doch dann, am Ende meiner Kräfte angekommen, zeichnete sich die Erlösung am Horizont ab: der Speisewagen. „Natürlich, warum kam ich nicht gleich darauf, hier kann ich bleiben, es gibt was zu trinken, ich brauche keine Reservierung. Es ist das Paradies.“ Nein, es konnte noch paradiesischer werden.

Ich erfuhr durch sehr nette Zugfahrende im Bistro, dass ich bei einer „geplatzten Reservierung“ Anrecht hatte auf einen Sitzplatz in der ersten Klasse. Engel flogen um mich herum, Vögel zwitscherten, die Sonne kam heraus und ein Regenbogen tat sich auf, um mir den Weg in die erste Klasse zu zeigen. Da saß ich dann, in einem komfortablen Sitz, mit einem Tisch und zwei Ablagen für meine vier Taschen und drei Oberteile. Und ich konnte nicht anders, als mir selbst einen so unglaublich weisen Spruch für beschwerliche Situationen mit Happy-End zu überlegen: „Wer mehr will, muss mehr zahlen!“ Eventuell reise ich demnächst in der 2. Klasse zu meinen Eltern und in der 1. Klasse wieder zurück nach Hamburg…

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Bei Fußball gegen Mode steht’s 1:1

Bei Fußball gegen Mode steht’s 1:1

Es geht sicher an niemanden vorbei: Der Start der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich am 10. Juni. Seit der WM in Deutschland von 2006 scheiden sich die Geister hierzulande. Ist der Rummel um den sportlichen Wettkampf nun mitreißend oder eher nervtötend?

Für mich war die WM von 2006 ein ganz besonderes Ereignis. Ich war noch Studentin im wunderschönen Heidelberg, das sich im Sommer in einen magischen Ort verwandelt, in dem alles passiert, was man nicht erwartet, aber unglaublich Spaß macht.

Heidelberg

Zudem wurde ich positiv getragen von meinem damals gerade beendeten Auslandssemester in Paris und ich hatte das große Glück, mit der Gewinnernation die Spiele zu schauen: mit zig italienischen Austauschstudenten. Es fühlte sich an wie die Fortsetzung meines Auslandsstudiums nun in Rom. Es verwundert wohl nicht, dass ich seitdem zu der Fraktion „mitreißend“ gehöre.

Doch worum es in diesem Beitrag eigentlich gehen soll, ist Sportswear. Mittlerweile hat jede Turnschuhe im Repertoire und immer mehr Artikel aus den Sportkollektionen dringen in den alltäglichen Style vor. Das neue Casual ist Sporty!

Und da kam mir die Idee, dass es doch eigentlich keinen passenderen Anlass gibt, als jetzt zur EM, die immer ausgefallenere Sportswear auch außerhalb des Fitness-Studios zu tragen. Ich plädiere also einfach mal für das modische Fußballfieber vor der Leinwand oder eben unabhängig davon. Einen Schuss Inspiration, wie man aus dem Gym-Look einen Street-Look (fürs Public Viewing 😉 ) kreiert, liefert euch die folgende Bildstrecke!

„Mode vor, noch ein Trend-Tor!“

 

 

 

Jetzt ihr: „Mix and Match“

Kork geht nie unter

Kork geht nie unter

An diesem Wochenende fand in Hamburg der Elbrausch-Designmarkt statt. Eine Messe für Handgemachtes, Illustrationen, Fotografien, Wohnaccessoires und was sich sonst mit viel Kreativität und Talent herstellen lässt! In der Regel verfalle ich bei solchen Veranstaltungen nicht in Kaufrausch, da ich zwar begeistert bin, aber der Preis eine letzte, zu große Hürde darstellt. Natürlich weiß ich, dass die meist in Handarbeit hergestellte Ware ihren Preis hat und braucht, doch bei mir muss zuvor ein Begeisterungsblitzschlag einschlagen.

Elbrausch-Designmarkt
Elbrausch-Designmarkt Hamburg 28.05.-29.05.2016

Wie dem auch sei, gestern blitzte und donnerte es tatsächlich: Beflügelt von einem warmen Samstagnachmittag, der netten Gesellschaft von zwei lieben Freundinnen und einer unglaublich entspannten Atmosphäre am Holstenglacis 6 funkte es von Stand zu Stand immer wieder – übrigens auch beim Anblick einer kupferfarbenen Ikea-Lampe, die fast jeder zur Dekoration mitgebracht hatte, die aber logischerweise nicht zum Verkauf stand.

KorkSehr häufig ist mir die Arbeit mit dem Material Kork ins Auge gesprungen. Bei Kork denken die meisten an die gute alte Pinnwand. Ausgehend von dieser Assoziation finde ich Modeprodukte aus diesem Stoff witzig und cool. Gleichzeitig gehören für mich beige, hellbraune und schlammige Töne zu den schönsten. Jedes Mal also, wenn ich ein neues Modeaccessoire aus Kork entdecke, bin ich begeistert. Meine Eltern hatten sogar in den 80er Jahren eine komplette Wand ihres Schlafzimmers mit Kork bedeckt.

Super-cooler Sportbeutel aus Kork, von RISY, gesehen bei etsy.com, und Schnürpumps von Sixtyseven, gesehen bei zalando.de.

Als ich vor dem Stand von Alexascha stand, gab es kein Halten mehr. Ein schmaler Taillengürtel aus Kork schlängelte sich mit seinen Artgenossen um eine Schmucksäule. Als ich ihn sah, dachte ich nur eines: „Ich muss ihn mir unbedingt näher anschauen!“ Wie magnetisch angezogen kämpfte ich mich an den anderen Frauen am Stand vorbei. Mein Ziel war klar, nur der Weg sah nach Arbeit aus. Ich drückte mich zwischen einem Mädchen und dem Ausstellungstisch vorbei, ohne sie zu berühren und fühlte mich schon heldenhaft. Als ich vor dem Gürtel stand, stieß ich eine andere leicht mit dem Ellenbogen und versank ein wenig im Schamgefühl („Wie kann ein Gürtel dich in eine Wahnsinnige verwandeln?!“).

Doch das alles war immer noch Nebensache. Die sympathische Schmuckdesignerin beobachtete, wie ich à la Indiana Jones mit Bedacht den „Schatz“ anhob, ohne dass der Säulen-Palast zusammenstürzte. Im Grunde war es da schon um mich geschehen. Als sie mir dann noch half, den Gürtel anzuprobieren, konnte ich nicht mehr Nein sagen, auch wenn ich sonst für einen Taillengürtel nicht 25 € ausgegeben hätte.

Taillengürtel von Alexascha, gekauft beim Elbrausch-Designmarkt in Hamburg.

Falls Kork auch euer Thema ist, lohnt sich der Blick gen Portugal: Lunadesign stellt super-schöne Schuhe und Taschen aus Kork her und ist mir vor ca. 2 Jahren auf der Altonale aufgefallen. Sie verkaufen ihre Produkte im Elbeeinkaufszentrum an einem Stand oder online.

Rucksack

Rucksack von Lunadesign.

Dieser Beitrag wäre natürlich nicht vollständig, wenn ich nicht auch noch auf das Kork-Modeprodukt schlechthin hinweisen würde: Sandalen und Pantoletten mit einer Korksohle. Ein Trend der 70er Jahre, der soweit ich weiß noch nie aus der Mode gekommen ist. Nicht schlecht, dass gerade jetzt der Sommer naht. Und falls der Schuh ins Schwimmbecken oder Meer fällt, keine Sorge: Kork schwimmt immer oben!

Alles gesehen bei zalando.de: Schaftsandalette aus Kork und Denim von Shoe The Bear, hohe Plateau-Sandalette im Stil der 70er Jahr von Buffalo und flache Pantolette mit Kupfer und Kork von Esprit.