Corona-Pandemie: Deine Chance in der Krise

Corona-Pandemie: Deine Chance in der Krise

Die Pandemie hat uns fest im Griff! Ja, das könnte man so sagen. Man könnte aber auch alle Beschränkung in Relation setzen zu unseren immer vorhandenen Freiheiten. Und siehe da: etwas Positives stellt sich ein.

Ich war schon immer eine Rebellin. Ich habe mich zwar nur selten lauthals der „Ordnung“ widersetzt; aber doch gerne, klammheimlich, am Rande, fast unbeobachtet und ein wenig stolz auf mein Abdriften von der Norm. Ob in der Schule, in der Mode oder beim Apple-Wahn, ich ging und gehe oft einen ungewöhnlichen Weg. Nun kommt mir dieses stille Aufbegehren sogar entgegen. Ich drehe den Corona-Wahn um: Aus „alles steht still“ wird für mich „so viel mehr ist jetzt möglich!“

Die Quarantäne als Zeitgeschenk begreifen

Sicherlich bin ich keine Pionierin beim Thema Wie kann ich meine Zeit sinnvoll während der Corona-Pandemie nutzen? Aber neben all den Tipps und Ratschlägen, die das Internet genauso heftig attackieren wie Covid-19 unser Immunsystem, lade ich dich dazu ein, die Corona-Ausnahmesituation in ein anderes Licht zu setzen.

Wie kann das aussehen? Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, meinen Kleiderschrank auszumisten. Du siehst, das ist keine geniale Idee, sondern wahrscheinlich Tipp Nr. 5 auf der Liste aller aktuellen Corona-Quarantäne-Tipps. Das Besondere bei meiner Ausmist-Aktion war jedoch nicht die Tätigkeit an sich, sondern das Zelebrieren dieser Möglichkeit und was diese bei mir auslöste.

Was es da zu zelebrieren gibt? Das wertvollste, was der Mensch hat: Zeit! Indem wir uns auf den Zeitgewinn und nicht auf den Freiheitsverlust konzentrieren, bekommt die Corona-Krise einen positiven Touch, ohne natürlich die Gefahr, das Leid und die Trauer um die Verstorbenen zu verharmlosen!

Meine 4 special moments beim Schrank ausmisten

Auch wenn sich die aktuelle Situation für wenige wirklich gut anfühlt, so ist die Corona-Krise in gewisser Weise eine extrem lange Me-time! Du hast jetzt die Chance, dich mit Tätigkeiten zu beschäftigen, die du sonst auf die lange Bank schiebst. Und dies kann das Ausmisten deines Schranks bewirken:

  1. Stolz: Du bist stolz auf dich, dass du diese Aufgabe endlich in Angriff nimmst und insbesondere freust du dich, dass du dafür endlich Zeit hast.
  2. Dankbarkeit: Du wirst dir wahrscheinlich bewusst werden, wie „reich“ du bist. Ich meine ausgedrückt in Kleidungsstücken. Bei mir war das so. Ich wusste, da ist viel zu viel. Aber als ich fertig war, fühlte ich mich dankbar für all die Klamotten, die ich besaß, wo ich doch Mode so sehr liebe.
  3. Ordnung: Ich meine damit nicht die neue, fantastische, kaum zu glaubende Ordnung im Schrank, sondern die Ordnung in meinem Geist. Klamotten aussortieren macht auch etwas mit deinem Geist, so als ob du ihn von Altlasten befreien würdest.
  4. Tagträume: Ich vermute, jeder Fashionista geht es ähnlich. Sie weiß ganz genau, wann sie welches Stück wo gekauft hat und zu welchem besonderen Anlass sie es getragen hat. Ich habe mit dem Ausmisten, Neuordnen und Umhängen eine lange Reise durch ca. 2 (!) Jahrzehnte gemacht.
  5. Vorfreude: Nachdem ich jetzt endlich einen guten Überblick über alle meine Klamotten habe, werde ich hoffentlich auch öfter mal „was anderes“ anziehen. Das lässt die Vorfreude (einer Modeverrückten) auf die Zeit nach Corona noch höher steigen.

Diese Aktion hat noch einen positiven Nebeneffekt: Da ich jetzt wie jede*r andere auch so viel Zeit zuhause verbringe, komme ich ziemlich oft an meinem Schrank vorbei und freue mich immer wieder über die innere und äußere Neuordnung! Würde ich nicht zuhause sein, würde ich diesen Effekt etwas seltener zu spüren bekommen.


Dinge passieren und wir haben sehr selten Einfluss darauf. Was wir aber beeinflussen können, ist unsere Reaktion darauf. Dies ist kein schlauer Satz von mir, sondern tausendfach zitiert und wiedergekaut. Doch ich finde ihn gerade jetzt angesichts unserer Freiheitseinschränkung und einer leicht entflammbaren Panik passender denn je!

Das war mein 1. Beitrag seit 2 Jahren! Nicht die Corona-Krise hat mich dazu gebracht, sondern viele weitere unliebsame Ereignisse in meinem Leben, die der Corona-Pandemie vorangegangen waren und mir eines gezeigt haben: Das ist MEIN Leben und kein System, kein Arbeitgeber, kein Job, kein Freundeskreis und keine Beziehung ist es wert, wenn sie es nicht wert ist! In diesem Sinne: Ändere, was du nicht ertragen kannst und tue ganz viel von dem, was dich glücklich macht!

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Die neuen Trends von gestern

Die neuen Trends von gestern

Modetrends kommen und gehen, kommen und gehen, kommen und gehen und kommen… Wer sich so akribisch mit Mode auseinandersetzt  wie ich, weiß, dass alles an Modeerscheinungen schon einmal so oder ähnlich da war – und wohl wiederkommen wird! Das hat auch sein Gutes.

Meine modebewusste Mama, die seit ihrem 20-igsten Lebensjahr Kleidung selbst näht, hat mich das erste Mal darauf aufmerksam gemacht. Auf unseren gemeinsamen Shopping-Touren in meiner Teenager-Zeit passierte immer Folgendes:

Ich:„Wow, das ist ja toll! Wie findest du das?“ Meine Mama (ganz abgeklärt-nüchtern):„Aha das. Kenne ich schon. Gab’s in meiner Jugendzeit auch schon!“ Für einen kurzen Moment fühlte ich mich wie ein sabbernder, mit dem Schwanz aufgeregt wedelnder Hund, der darauf hofft, dass das Herrchen den Ball wirft, und am Ende enttäuscht wird. Bähm, buff, ohhhh! Im nächsten Moment stieg dann der aufbrausende Teene-Charakter in mir hoch und ich griff selbstbewusst zum dem Teil zur Umkleide schreitend, als ob ich meiner Mama beweisen wollte, dass das jetzt gaaaanz anders aussehe.

Mit den Jahren habe ich aus diesem modischen Faktum gewollt-ungewollt einen wahren Fashion-Jackpot geschlagen.

Denn Kleidung übersteht bei mir Jahrzehnte. Man könnte mir vorwerfen, eine romantische Beziehung zu jedem einzelnen Kleidungsstück aufgebaut zu haben. Ja, gut! Aber gleichzeitig hat genau dieses Horten von Klamotten dazu geführt, dass ich plötzlich im Kleiderschrank lauter angesagte Modetrends habe. Ich bin jetzt 32 und besitze zum Teil Kleidungsstücke aus meiner Zeit als 14-Jährige (!). Heute ermöglicht mir das, Neues mit Altem zu kombinieren oder eben so zu tun, als ob ich den neuesten Trend schon vor allen anderen hätte (hehehehe).

Sehen wir uns die Sache mal genauer an:

  1. Der Bleistiftrock (eigentlich ein Trend der 50er)
    Erworben: ca. 2000/2001
    Marke: H&M – Kollektion „Hennes“

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    Zwei wiederkehrende Trends: Bleistiftrock + Animalprint
  2. Gürtel, insbesondere Teilengürtel
    Erworben: (v.l.n.r.) der braune ist von meiner Mama aus den 70ern, die schmalen bunten von meiner Mama aus en 80ern, der schwarze zum Binden auch s0 (80er),  und der goldene Teilengürtel ist aus dem Secondhand-Shop (vermute, auch 80er).
    Marken: unbekannt

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    Schwere Ledergürtel, türkise oder pinke Gürtel oder meine Lieblinge: die Taillengürtel
  3. Der Oversized-Look/Jeanshemd
    Erworben: ca. im Alter von 13 oder 14 Jahren (Meine Mama sagte: „Da wächst du noch rein!“) Dem war nicht so, aber als ob der Oversized-Look bzw. Boyfriend-Look nicht in wäre.
    Marke: ArizonaOversized-Jeanshemd
  4. Karo – Googelt einfach mal „Modetrend Karo“ und achtet auf das Datum der Suchergebnisse. War/ist auch schon wieder hochmodern.
    Erworben: irgendwann Mitte/Ende der 90er
    Marke: BoyCo

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    Immer noch süß, zugegebenermaßen passe ich in das hier (als einziges Stück) nicht mehr rein. :-p
  5. Bandeau-Top: Wer da sagt, die seien nicht mehr en vogue, der hat einfach keine Ahnung.
    Erworben: ca. 2004
    Marke: Mango

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    Immer wieder nice, das Bandeau-Top, dunkler Gürtel und Vintage-Kamera (letztere von meinem Opa)

     

  6. Lange, sehr lange Strickjacken: Ich würde mal sagen, das ist DER Trend (zumindest halblang), aber natürlich nur in Kombination mit auffälligen Sneakers.
    Erworben: Strickjacke: 2001/2001 und langes Kleid: 2003
    Marken: H&M – Kollektion „Hennes“P1000516
  7. Der Balzer: in Weiß sehr elegant – erinnert an Urlaub am Meer, wo ich ihn ausgiebigst getragen habe. (Ursprünglich eine Uniformjacke aus dem 18. Jahrhundert, die in den 80ern zur Grundausstattung der Frau wurde.)
    Erworben: 2003
    Marke: More&More

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    Ein Balzer wirkt immer chic und verleiht auch sportlichen Outfits einen stilvollen Touch.

     

  8. Zu guter Letzt: Die helle Jeansjacke
    Erworben: ca. 2000/2001
    Marke: H&M – Kollektion „Hennes“

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    Hat doch jeder im Kleiderschrank und wenn nicht: kaufen und nicht mehr hergeben!

Wie gut das Recyclen von alten Klamotten funktioniert, zeigen die Komplimente, die ich für einige der hier gezeigten Stücke geerntet habe. Aber auch die zahlreichen begehrten Vintage-Läden legen davon ein Zeugnis ab. Ich finde, in diesem Fall macht Nachhaltigkeit – abgesehen von der grundsätzlichen Richtigkeit eines solchen Handelns – auch noch so richtig Spaß. Sollte man sich ungeachtet der modischen Reinkarnation doch mal vergriffen haben, dann ab damit zur Kleiderbörse, auf den Flohmarkt, in die Secondhand-Shops oder wie ich verkaufen bei Mädchenflohmarkt.

Was weiterhin viele nicht wissen oder ignorieren ist, dass das meiste, was wir aus unserer Jugend zu kennen meinen, eigentlich aus einer ganz anderen Epoche der Modegeschichte stammt.

Beim Bleistiftrock fällt mir immer die dümmlich-schöne Sekretärin aus Filmen der 50ern ein, die ohne den Mann doch so hilflos wäre (ah Gott oh Gott), aber dann doch als Femme Fatal dargestellt wird. Beim Thema Jeans kommt mir in erster Linie die Assoziation zu Arbeitern aus den 20ern in den USA (oder auch schon davor) sowie zu ober-coolen HipHoppern aus den 80ern. Es scheint eben so, als ob manche Kleidungsstücke immer ever-green bleiben. Diesen Ausdruck verwendet übrigens auch meine Mama sehr gern. In manchen Situationen hat es das Teenager-Biest in mir besänftigt.Schließlich hörte es sich dann danach an, als ob das wiedergekehrte Kleidungsstück keine Kopie der Zeit sei, sondern eben einfach immer mega angesagt ist und bleiben wird.

In diesem Sinne, kauft viele Ever-green-Klamotten, entscheidet euch für das, was euch WIRKLICH gefällt und hortet, was das Zeug hält, denn die „gute alte Zeit“ ist die Zukunft.